Pflanze des Monats Juli - Der Schlangenlauch (Allium scorodoprasum L.)

Der Schlangenlauch ist eine eher unscheinbare Pflanze, die aber in der Region einigen Seltenheitswert besitzt. Im Park kommt das zierliche Lauchgewächs hier und da am Uferweg vor. Die runden lauchartigen Stängel sind meist ca. 60 - 80 cm hoch. In diesem Jahr hat sich ein kleiner Bestand am Fuss der alten Eiche am Eierberg gebildet. Im Laufe der Entwicklung ist die Pflanze recht wandelbar. Die Blätter, welche vor der Blüte noch gut sichtbar sind, ziehen schnell wieder ein und es bleibt bald nur noch ein schlanker mehr oder weniger strohiger Stängel übrig, auf welchem ein tief violetter Blütenstand zu sehen ist. Der kopfige Blütenstand besteht aus vielen Brutzwiebeln und nur wenigen herausragenden engglockigen und langgestielten Blütchen. Erst unter einer großen Lupe erkennt man ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Drei der fünf Staubblätter sind flach und dreigeteilt. Neben dem mittleren Zipfel mit dem Staubbeutel befinden sich zwei Nebenzipfel mit jeweils einer pfriemlichen, fadenförmig auslaufenden Spitze. Die Blattscheiden wickeln sich eng V-förmig um den Stängel. Der Schlangenlauch ist eine Charakterart frischer Auenwälder und sonniger Wegränder und häufig in alten Parkanlagen zu finden. Sie gilt somit auch als historische Parkpflanze. 

Foto links: einige der fünf Staubblätter sind flach und dreigeteilt. Neben dem mittleren Zipfel mit dem Staubbeutel befinden sich zwei Nebenzipfel mit jeweils einer pfriemlichen, fadenförmig auslaufenden Spitze. (Im Hintergrund sieht man ein normales Blüten-(Perigon)-Blatt).

 

Die unteren Bilder zeigen den 1) Habitus der Pflanze vor der Blüte, 2) die typisch V-förmige Blattscheide (an jungen Stängeln auffällig weiß) und 3) eine glänzend-glatte Brutzwiebel im reifenden Blütenstand.