Blühender Weißdorn im Mai 2024 an der Straße von Karwe nach Gnewikow
Pflanze des Monats Mai – Der Weißdorn
Ein typischer Maiblüher unserer Feldflur ist der „eingriffelige Weißdorn“ (Crataegus monogyna), dessen Blüten – wie der Name sagt – nur einen einzigen Griffel mit einer der Befruchtung dienenden Narbe aufweist. Hiervon ist der „zweigriffelige Weißdorn“ (Crataegus laevigata) zu unterscheiden, der aber generell im Gebiet seltener ist. Die Blütenfarbe des Weißdorns ist weiß bis rosa. Weißdorn wurde einst im Karwer Park als dichte und durch Dornen undurchdringliche Begrenzungshecke planmäßig angepflanzt und gepflegt. Von der einstigen Pracht, welche der damalige Gutsverwalter Eckert 1864 beschreibt, sind nur noch wenige verwilderte Exemplare an der Straße zwischen Karwe und Gnewikow und im Park im Unterholz zerstreut erhalten
Weißdorn, Schlehen, Wildrosen und Holunder sind die häufigsten Sträucher in der angrenzenden Feldmark. Nach der Prignitzer Baumschutzverordnung gelten Feldhecken als "geschützte Landschaftsbestandteile", welche nicht vernichtet oder geschädigt, jedoch zwecks Verjüngung sogar bis auf den Stock zurückgeschnitten werden dürfen. Wildhecken bieten Unterschlupf für Vögel oder kleinere Säugetiere und werden gerne von Bienen besucht. Die Früchte sind bei Vögeln – wie unseren einheimischen Drosselarten – im Herbst als Futter willkommen. Aber auch für den Menschen ist der Weiß- oder Hagedorn eine nützliche Pflanze. Die Blätter haben nachweislich eine günstige Wirkung bei Herzschwäche, denn die Inhaltsstoffe (unter anderem Flavonoide), stärken die Herzkranzgefäße. Heutzutage gibt es Weißdornextrakt in genauer Dosierung aus der Apotheke. Man kann sich aber auch wie in früheren Zeiten der Naturapotheke bedienen und selber einen Tee aus den getrockneten Blättern bereiten.