Der Frühling kommt,

der Himmel lacht,

es steht die Welt in Veilchen

 

Theodor Storm


Das Veilchen steht für Sanftmut, Bescheidenheit und Treue. Über die Veilchen im Karwer Park erzählt unser Parkvereinsmitglied Frau Petruschke folgende schöne Kindheitserinnerung:

 

"Auf der Wiese, neben dem Tümpel gab es im Frühjahr sehr viele Veilchen, weil der Baumbestand noch nicht so dicht war. Als Kinder haben wir diese Veilchen geplückt und der Baronin, die zu dieser Zeit schon im Verwalterhaus wohnte (etwa ab 1952) gebracht. Für jedes Sträußchen gab es einen Groschen. Diesen tauschten wir dann im Lebensmittelladen von Trudchen Schneider gegen rot-weiße Zuckerstangen ein. Sie schmeckten sehr lecker."

 

Leider sind die Duftveilchen im Zuge der Verwilderung der Parkanlage mit dem Verschwinden der Wiesensäume mit den Zeiten sehr selten geworden. Nur hier und da, in den Gebüschsäumen, an der Parkmauer oder an Wegrändern kann man die herrlich duftenden Veilchen im Monat März vereinzelt oder in kleinen Gruppen finden. Das Duft- oder Märzveilchen (Viola odorata) ist nämlich hinsichtlich des Standortes gar nicht so bescheiden wie sein Ruf. Ein guter, nährstoffreicher Boden muss es sein, möglichst gleichmäßig feucht und nicht zu dunkel, aber auch nicht zu hell. Versteckt unter Bäumen und im Gebüsch fühlen sie sich am wohlsten. Die winzigen Samen werden nach der kurzen Blütezeit von Ameisen verbreitet. Schneller geht die Ausbreitung über Ausläufer vonstatten, wenn man die Veilchen in Ruhe lässt.